26.09.2014

26. September 2014: Netzwerkveranstaltung auf der DOG in Leipzig

Nach den interessanten Vorträgen und tiefgründigen Diskussionen bei der AAD und der DOC suchte das Netzwerk Die Augenchirurginnen auch beim diesjährigen Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Leipzig den persönlichen Kontakt zu Mitgliedern und Interessierten.

Mehr Frauen in die Führung – Dies forderten die Gastreferentinnen Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk, Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes und Gastprofessorin an der Charité in Berlin, sowie Dr. med. Vanessa Conin-Ohnsorge, erste Vorsitzende des Netzwerks „Healthcare Frauen“ und Geschäftsführerin der IDV GmbH in Bodenheim. In ihrem Vortrag „Die Medizin wird weiblich – Frauen (mit) an die Spitze!“ gab Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk einen Überblick über das aktuell vorherrschende Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen. Nur etwa zehn Prozent der Augenärzte in Führungspositionen an deutschen Kliniken sind weiblich. Trotz erster positiver Entwicklungen – beispielsweise liegt der Anteil leitender Ärztinnen heute in den neuen Bundesländern höher als in den alten– bestehe akuter Handlungsbedarf. Daher forderte sie: Vergleichbar zu anderen Branchen, müsse es auch in der Medizin eine verbindliche Frauenquote geben.

Jungen Ärztinnen riet Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk, sich stärker für sich selber einzusetzen. Es sei wichtig, die eigenen Ziele klar und konkret darzustellen, die eigene Leistung nicht zu unterschätzen und sich gut zu vernetzen. Darüber hinaus müsse die Solidarität zwischen etablierten Ärztinnen und ihren jungen Kolleginnen gestärkt werden. Dem stimmten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der anschließenden Diskussion zu. Neben der Familie sei besonders der Ehrgeiz, die eigene Karriere nach Kräften voranzutreiben sowie eine effiziente Teilung der Kinderbetreuung mit dem Partner wichtig.

Auch für Dr. med. Vanessa Conin-Ohnsorge ist das Teilen der familiären Aufgaben mit dem Partner die Basis für eine erfolgreiche Karriere. Entscheidend für ein Vorankommen sei jedoch ebenfalls die Vernetzung im Beruf. Sie rät: „Suchen Sie sich das richtige Netzwerk, denken Sie strategisch, geben und nehmen Sie, arbeiten Sie hart und nehmen Sie sich Zeit zum Netzwerken. Bleiben Sie dabei aber Frau, bleiben Sie charmant.“ Durch Netzwerke erhielten junge Ärztinnen Ansprechpartnerinnen, neues Wissen und soziale Kontakte. Zusätzlich bringen sie Erfahrungsaustausch und stoßen neue Lösungswege an.

Die Zuhörer ergänzten, dass junge Ärztinnen ihren Willen auch aussprechen und für ihn einstehen müssen. Gerade junge Frauen unterschätzen ihr Potenzial oft und müssen lernen, ihre Expertise zu verkaufen sowie Forderungen zu stellen. Zu guter Letzt sei es auch an der Gesellschaft, umzudenken und Frauen in Führungspositionen noch stärker zu akzeptieren. „Alles in allem hat die Veranstaltung gezeigt, wie wichtig Netzwerke wie Die Augenchirurginnen sind, um Frauen Mut zu machen und sie auf ihren Karrierewegen zu begleiten“, freut sich das Gründungsmitglied Prof. Dr. med. Maya Müller über den produktiven Austausch und die fruchtbaren Diskussionen.

Zum Ende der Veranstaltung brachte das Gründungsmitglied Priv.-Doz. Dr. med. Anja Liekfeld die Teilnehmer mit einem kurzen Update auf den neuesten Stand: Insgesamt zählt das Netzwerk nun 217 Mitglieder. Das Mentoring-Programm wuchs auf 29 Mentees und 16 Mentorinnen. Ferner bieten 14 Netzwerk-Mitgliederinnen Hospitationen an (nähere Informationen finden Sie hier).

Priv.-Doz. Dr. med. Anja Liekfeld bedankte sich an dieser Stelle bei den Mentorinnen, die ihren reichen Erfahrungsschatz an junge Kolleginnen weitergeben und sich – neben ihren herausfordernden beruflichen Verpflichtungen – dafür einsetzen, dass das Mentoring-Programm mit Leben erfüllt wird. Abschließend informierte Priv.-Doz. Dr. med. Anja Liekfeld das Publikum über die Zusammenarbeit Der Augenchirurginnen mit dem Jungen Forum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Die Augenchirurginnen unterstützen die DGOU bei der Erstellung eines Positionspapiers zum Thema „Operative Tätigkeit während der Schwangerschaft“.