11.03.2016
11. März 2016: Netzwerkveranstaltung auf dem AAD Kongress in Düsseldorf
Themen wie „Operieren in der Schwangerschaft“ und „Die Lage der Frau in männlich dominierten Arbeitsstrukturen“ bildeten die Schwerpunkte, die bei dem Kongress der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) vom Netzwerk Die Augenchirurginnen mit Unterstützung von 3 Gastreferentinnen vorgestellt und diskutiert wurden.
Operieren in der Schwangerschaft – OpidS zeigt, wie es geht!
Mit diesem Vortrag leitete Dr. Frauke Fritze-Büttner (Berlin) die Netzwerkveranstaltung ein und gab einen kompakten Überblick zu zentralen Fragen wie „Wann erzähle ich es meinem Chef?“ und „Wie lange und unter welchen Voraussetzungen darf ich während der Schwangerschaft operieren?“.
Sie stellte das Positionspapier und die Checkliste vor, die von dem Projekt „Operieren in der Schwangerschaft (OpidS)“ der DGOU in Zusammenarbeit mit dem Perspektivforum Junge Chirurgie erarbeitet worden sind (Download unter www.OpidS.de).
Ein persönlicher Erfahrungsbericht
PD Dr. Katrin Gekeler (Stuttgart) beschrieb ihre persönlichen Eindrücke, die sie als Augenchirurgin auf dem Weg zum Operieren in der Schwangerschaft sammelte und gab dazu Ratschläge.
PD Dr. Gekeler riet, sich auf jeden Fall frühzeitig und umfassend zu informieren, unter welchen Bedingungen „Operieren in der Schwangerschaft“ möglich sei (ausreichend Informationsmaterial unter: www.OpidS.de) und welche weiteren Handlungen, z.B. den Impfstatus zu komplettieren, vorzunehmen seien.
Ferner sprach sie Vorteile zum erfolgreichen Operieren in der Schwangerschaft an, die sich aus der offenen Haltung des Vorgesetzten und auch der Betriebsmedizin gegenüber dem Thema ergeben. Grund dafür sei die individuelle Erstellung der Gefährdungsbeurteilung nach Meldung der Schwangerschaft beim Vorgesetzten und die anschließende Entscheidung über das Anliegen der zuständigen Aufsichtsbehörde.
PD Dr. Gekeler beendete ihren Bericht mit dem Hinweis, dass es sehr sinnvoll sei, möglichst alle Beteiligten (nicht nur den Vorgesetzten, sondern z.B. auch die Aufsichtsbehörde) frühzeitig zu informieren und einzubinden, um am Ende erfolgreich zu sein – vor allem bei „Pionierarbeit“, wie in ihrem Falle.
Die Lage von Frauen in männlich dominierten Arbeitsstrukturen
Den dritten Vortrag der Netzwerkveranstaltung auf dem AAD Kongress hielt Prof. Dr. phil. Christiane Funken, die das Fachgebiet für Kommunikations- und Medienforschung sowie Geschlechtersoziologie an der TU BERLIN leitet.
Prof. Funken analysierte auf Basis der von ihr fortlaufend durchgeführten Studien die geschlechterspezifischen Unterschiede mit Blick auf die Struktur, die Kultur, das Klima, die Mikropolitik und die Haltungen in der unternehmenswirtschaftlichen Arbeitswelt.
Zum Abschluss ihrer Präsentation wies Prof. Funken auf die Bedeutung von Frauen-Netzwerken hin. Diese würden unter anderem Vorbilder zeigen, das Selbstbewusstsein stärken, sowie die wertvolle Möglichkeit zur Bildung von Allianzen und Mentoring anbieten.